Der Bourne Betrug: Roman (German Edition) by Ludlum Robert

Der Bourne Betrug: Roman (German Edition) by Ludlum Robert

Autor:Ludlum, Robert [Ludlum, Robert]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Random House DE
veröffentlicht: 2012-07-30T22:00:00+00:00


In einer Beziehung hatte Soraya Glück, obwohl diese Tatsache sie auf den ersten Blick nicht sonderlich beeindruckte: Erzadern in den Wänden der Katakomben machten es dem Uniformierten unmöglich, seine Kollegen zu verständigen. Er war auf sich allein gestellt.

Als sie ihr Gleichgewicht wiedergewann, hörte sie auf, sich zu bewegen. Ihre Befreiungsversuche hatten lediglich bewirkt, dass sie noch tiefer in dem Schlammloch auf dem Tunnelboden versank. Sie steckte bis zum Schritt darin, und der ukrainische Polizeibeamte kam mit großen Schritten auf sie zu.

Erst als er näher herankam, erkannte sie, wie ängstlich er war. Wer weiß, vielleicht hatte er einen Bruder oder eine Tochter in den Katakomben verloren? Jedenfalls war er sich der vielfältigen Gefahren, die in diesem unterirdischen Labyrinth lauerten, nur allzu deutlich bewusst. Soraya sah er jetzt in genau der Lage, die er für sich befürchtet hatte, seit er sich auf Befehl in die Katakomben gewagt hatte.

»Um Himmels willen, helfen Sie mir bitte!«

Während der Polizeibeamte sich vorsichtig dem Rand des Schlammlochs näherte, ließ er seinen Handscheinwerfer auf die Frau gerichtet. Sie hatte einen Arm vor dem Körper, den anderen auf dem Rücken.

»Wer sind Sie? Was machen Sie hier?«

»Ich bin eine Touristin! Ich habe mich hier unten verlaufen.« Sie begann zu weinen. »Ich habe Angst. Ich will nicht hier ertrinken.«

»Eine Touristin? Nein, man hat uns gesagt, wer Sie sind.« Er schüttelte den Kopf. »Für Sie und Ihren Freund gibt’s keine Rettung mehr. Ihr steckt beide zu tief drin.« Er hob seinen Revolver. »Jedenfalls werdet ihr heute Nacht beide sterben.«

»Vielleicht auch nicht«, sagte Soraya und schoss ihm mit ihrer ASP-Pistole durchs Herz.

Der Uniformierte riss die Augen weit auf und kippte wie eine Mannscheibe aus Pappe auf dem Schießplatz nach hinten. Dabei entglitt ihm der Handscheinwerfer, der auf den Felsboden knallte und sofort ausging.

»Scheiße«, sagte sie halblaut.

Soraya steckte die ASP in ihr Schulterhalfter zurück. Sie hatte die Pistole gezogen, sobald sie das Gleichgewicht wiedergewonnen hatte, und sie bei der Annäherung des Polizeibeamten hinter ihrem Rücken verborgen. Jetzt musste sie als Erstes seine Füße erreichen. Sie ließ sich langsam nach vorn sinken, bis ihr Oberkörper den Schlamm berührte, und versuchte, sich waagrecht auszustrecken. Gleichzeitig kam sie dadurch näher an ihr Ziel heran.

Schwimm, dachte sie. Schwimm, verdammt noch mal!

Sie ließ ihre Beine erschlaffen und benützte nur die Muskeln ihres Oberkörpers, um sich mit weit ausgestreckten Armen zentimeterweise vorzuarbeiten. Dabei spürte sie, wie der Schlamm sich an ihr festsaugte, ihre Beine und Hüften nicht freigeben wollte. Sie wehrte eine weitere Panikattacke ab und konzentrierte sich ganz darauf, Stück für Stück voranzukommen. Die Dunkelheit machte alles noch schwieriger. Einige Male fürchtete sie, die Richtung verloren zu haben und sich im Kreis zu bewegen.

Schließlich berührten ihre Fingerspitzen Gummi: Stiefelsohlen! Noch weitere zwei, drei Zentimeter schlängelte sie sich weiter und umklammerte erleichtert die Stiefel des Polizeibeamten. Soraya holte tief Luft und zerrte mit aller Kraft daran. Sie bewegte sich nicht, er jedoch schon. Seine Füße und Unterschenkel hingen in das Schlammloch. Aber auf einmal war Schluss; sein riesiger Körper bewegte sich keinen Millimeter weiter.

Mehr brauchte sie nicht. Indem sie den



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